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Fair und Bio im Supermarkt: Wie realistisch sind faire Preise wer trägt die Kosten?

HOHAUS COFFEE&MORE

Aktualisiert: 12. Mai 2024


Heute Morgen stieß ich in der Werbung einer großen Supermarktkette auf und war überrascht. Sie boten einen Kaffee Crema Honduras für 11,77 € an.

Dieser Kaffee besteht zu 100 % aus Arabica-Bohnen, handverlesen von Kleinbauern, umweltfreundlich und fair gehandelt. Zusätzlich geht pro verkauftem Kilo Kaffee 1 € direkt an die Kaffeebauern zurück. Klingt großartig.


Aber ich fragte mich, wie ist das möglich?


Lass uns diesen Kaffeepreis für ein kleines Beispiel durchrechnen:


Der Kaffeepreis schwankte in den letzten Jahren stark, und auch Corona hat es für die Kaffeebauern nicht einfacher gemacht. Daher kann man nie genau sagen, zu welchem Preis der Rohkaffee eingekauft wurde.

Es gibt auch Preisunterschiede je nach Region und Sorte. Zum Beispiel kostet Robusta weniger als die Hälfte von Arabica.


Allerdings ist es bei Fairtrade und Bio anders!


Der Fairtrade-Mindestpreis für Arabica liegt seit April 2011 konstant bei 3,08 US-Dollar (2,57 €). Hinzu kommen 0,44 US-Dollar (0,37 €) für Entwicklungs- und Gemeinschaftsausgaben sowie 0,66 US-Dollar (0,55 €) für die Bio-Zertifizierung. Bei steigendem Weltmarktpreis steigt auch der Fairtrade-Mindestpreis, er fällt jedoch nie darunter.

  1. Angenommen, das Kilogramm Rohkaffee unseres Beispielkaffees hat mindestens 3,49 € gekostet.

  2. Gehen wir weiter davon aus, dass das Naturprodukt auf dem Weg zum Röster weiter trocknet und damit an Gewicht verliert, kommen von 1 Kg seines gekauften Rohkaffees nur etwa 900 g an. Beim Rösten benötigt er 1,2 Kg Rohkaffee für 1 Kg fertigen Kaffee.

  3. Fakt ist, pro Kilogramm Kaffee muss er etwa 1,33 Kg Rohkaffee kaufen.

  4. Deutschland erhebt eine Kaffeesteuer von 2,19 € pro Kilogramm gerösteten Kaffees.

  5. Der Bauer soll zusätzlich 1€ pro Kilogramm erhalten.


Somit kostet der Kaffee bereits etwa 7,84 €.


Bei einem Verkaufspreis von 11,19 € (11,77 € abzüglich 5 % MwSt.) ergibt das einen Gewinn von 3,35 € pro Kilogramm.

Das klingt zunächst einmal großartig und vernünftig. Oder??


Aber Moment mal!?!


Wer schon einmal etwas verschickt hat, weiß, dass man dafür bezahlen muss. Und man muss ihn auch noch verpacken, sogar mehrfach.

Von diesen 3,35 € werden unter anderem folgende Leistungen bezahlt:

1. Transport- und Lohnkosten:


Der Rohkaffee muss vom Bauern über ein Beneficio (wo der Kaffee getrocknet, gelagert und schließlich in Säcke abgefüllt wird) zum Hafen transportiert werden. Dort fallen Kosten für den Seetransport (einschließlich Versicherungen und Zoll) an. Im Hamburger Hafen muss die Ladung entladen und dann zum Röster transportiert werden. Der fertige Röstkaffee muss anschließend noch weiter in die Supermärkte transportiert und verkauft werden. All diese Schritte werden von Menschen gegen Bezahlung durchgeführt.



2. Produktions- und Werbekosten:


Die Kaffeepflanzen müssen gepflanzt und gepflegt werden, bevor sie nach etwa 5 Jahren die ersten Früchte tragen. Die Ernte, das Waschen und Trocknen sind nur einige der Aufgaben, bevor eine Kaffeebohne verkauft werden kann. Zu den Kosten gehören Miete, Energie, Verpackungsmaterial und Etiketten, Maschinen (Anschaffung, Wartung, Reparaturen usw.), Nebenkosten (Telefon, Entsorgungssysteme, Büromaterial usw.), Werbekosten (Werbung, Website, Flyer, Grafikdesign usw.), Versicherungen und vieles mehr.


Und vergessen wir am Ende nicht diverse Steuern!


All dieses wird von den 3,35 € bezahlt. Da kann man sich ja ausrechnen, wie viel Kaffee verkauft werden muss, um diese Kosten zu decken.


Ich hoffe, ich habe zum Nachdenken angeregt. Natürlich ohne Wertung.



Lass dich von BLACK Kaffee verwöhnen, der nicht nur köstlich schmeckt, sondern auch fair produziert wird – von der Plantage bis zur Tasse. Erfahre, wie wahrhaft nachhaltiger Kaffeegenuss schmeckt!

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